Am gestrigen Montag wurde der "Tag der Gummistiefel" begangen. Die Idee für diesen ungewöhnlichen Ehrentag stammt von Sven Giese, der den "Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt" betreibt. Warum der 24. November gewählt wurde, kann hingegen nicht konkret begründet werden. Vielmehr erschien an diesem Termin noch Platz im Kalender zu sein. Auch das Wetter an einem 24. November lädt in so manchem Jahr zum Tragen von Gummistiefeln ein. Macht es doch vor allem Kindern einen großen Spaß, in die Pfützen zu springen oder durch Matsch zu waten.
In diesem Jahr wäre davon abzuraten gewesen, Gummistiefel zu tragen, hatten wir es doch mit dem ersten Wintereinbruch, gebietsweise sogar mit einer Glatteislage zu tun. Daneben befanden sich weitere Parameter auf der Warnkarte und auch in den kommenden Tagen wird es beim Wetter nicht langweilig.
Das vergangene Wochenende zeigte sich verbreitet von seiner frostigen Seite, gebietsweise war auch strenger Frost und Dauerfrost ein Thema. Besonders erwähnenswert ist hierbei die Station Funtensee im Nationalpark Berchtesgaden. Am Sonntagmorgen wurde eine Tiefsttemperatur von rund -34 Grad Celsius erreicht. Nicht einmal 18 Stunden später lagen die Temperaturwerte mit Föhnunterstützung über der Null-Grad-Marke. Insbesondere auf den westlichen Alpengipfeln wehte der Föhn mit Sturmstärke, was entsprechende Warnungen am gestrigen Montag erforderte.
Wind/Sturm oder Dauerregen (wie am gestrigen Montag im Schwarzwald und in Teilen Oberschwabens) sind am heutigen Dienstag erst einmal kein Thema mehr. Winterliche Parameter wie Frost, Glätte und Schnee bleiben aber aktuell, denn Tiefdruckeinfluss sorgt weiterhin für nasskaltes Wetter in Deutschland.
Tief ULF, aktuell mit Kern über Belgien und verantwortlich für die Glatteislage am gestrigen Montag, lenkt leicht erwärmte Meeresluft polaren Ursprungs vor allem in den Westen und Südwesten Deutschlands. Diese feuchte Luft sorgt zeitweise für etwas Regen. Insbesondere im süddeutschen Bergland fallen die Niederschläge meist als Schneeregen oder Schnee, im Hochschwarzwald sind die Schneefälle durchaus kräftiger.
Vor allem an und in den Alpen schneit es länger anhaltend und teils kräftig. Diese Schneefälle resultieren aus einer Tiefdruckentwicklung südlich der Alpen, welches auf den Namen WOLFGANG (int. ADEL) getauft wurde. Dabei kommt in mehreren Schüben bis zu 30 Zentimeter Neuschnee zusammen, in Staulagen ist durchaus noch etwas mehr möglich. Auch sonst fallen im Südosten Niederschläge, in den Niederungen meist noch als Regen, im Bergland als Schneeregen oder Schnee.
Richtung Norden und Nordosten merkt man von all dem nichts. Niederschläge treten schon deutlich seltener auf als in den oben genannten Regionen, gänzlich ausgeschlossen werden können sie allerdings nicht.
Daneben ist weiterhin Frost ein Thema, aber anders als am vergangenen Wochenende tritt zunächst meist nur leichter Luftfrost auf. In der Nacht zum Mittwoch bleibt es in den Niederungen von West- und Süddeutschland sowie an den Küsten sogar frostfrei. Im Süden und Südosten sind derweil weitere Niederschläge zu erwarten, dann wird es auch in den mittleren Lagen winterlich, an den Alpen schneit es weiterhin teils kräftig. Generell wird es gebietsweise glatt. In Norddeutschland ergeben sich hingegen gebietsweise Auflockerungen in der Bewölkung, dann können sich allerdings Nebelfelder bilden.
Am morgigen Mittwoch schneit es an den Alpen und am Erzgebirge noch etwas weiter, ansonsten beruhigt sich dank Hoch ALRUN das Wetter allmählich. Richtung Norden und Nordwesten ergeben sich ein paar Wolkenlücken und die Sonne kann sich vorübergehend zeigen, im Rest des Landes ist es meist trüb.
In den darauffolgenden Tagen zeigt sich die Sonne regional schon häufiger, örtlich können sich aber auch zähe Nebel- und Hochnebelfelder halten. Im Dauergrau, was vor allem Richtung Niederbayern wahrscheinlich erscheint, ist Ende der Woche mit Dauerfrost zu rechnen. In den Nächten gehen die Temperaturen über den Schneeflächen des Südostens dann lokal bis in den strengen Frostbereich zurück. Generell muss im Süden und Südosten zum Ende der Woche mit mäßigem Frost gerechnet werden.
Im Nordwesten hingegen sind ab der Nacht zum Freitag Regenfälle zu erwarten. Da dort bei bedecktem Himmel weder Frost noch Glätte auftreten, können also getrost wieder die Gummistiefel angezogen werden.